„Jetzt sehn‘ wir Manderley nur noch im Traum… was hier geschah, war wunderbar…“

Ja, es ist tatsächlich vorbei. Am 06.01.2013 hob sich nach 13 Monaten Rebecca zum letzten Mal der Vorhang im Palladium-Theater. 13 Monate voller Emotionen, Freude, Tränen, Überraschungen und großartiger Momente. 13 Monate die uns Fans, aber sicher auch den Darstellern und allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben werden.

Bereits am Morgen des 06.01.2013 wurde die Stage Door in Zusammenarbeit durch uns Fans aus der „Facebook-Dernieren-Gruppe“ und den Fans aus dem Stuttgarter Musical-FC mit Darsteller-Fan-Fotos und Luftballons in blau und orange geschmückt. Später kamen noch Knicklichter hinzu, die das alles bisschen erleuchten sollten und der ein oder andere Darsteller ließ es sich nicht nehmen, die Fanfotos genauer zu betrachten und sich persönlich zu bedanken, z.B. Jörg Neubauer: „Ihr seid so lieb!“

 

Um 19 Uhr hob sich nach einer kleinen Ansprache durch die Theaterleitung der Vorhang für eine letzte, grandiose und wundervolle Show. Dass Rebecca mit seinen Darstellern, seien es die Hauptdarsteller, das Ensemble oder die Swings- etwas ganz Besonderes ist, wissen wir Fans nur zu gut. Nicht umsonst haben wir dieses großartige Stück während seiner Stuttgarter Zeit so gerne begleitet. Bereits nach dem Prolog gab es kräftigen Applaus für Valerie und die Schatten und es war einfach schön zu sehen, mit welcher Freude und Hingabe alle auf der Bühne eine perfekte Show lieferten. Zum letzten Mal „Petit Déjeuner“ und eine wunderbar schrille Mrs van Hopper, zum letzten Mal der Wunsch nach „Zeit in einer Flasche“ (woran jetzt danach sicher viele denken), zum letzten Mal ein mit Jubel begleiteter Heiratsantrag von Maxim an ICH, zum letzten Mal meine persönliche Lieblingsstelle: Das Ende von „Zauberhaft natürlich“ und die Rückfahrt nach Manderley, der Übergang zur „Neuen Mrs de Winter“, zur geschäftigen Dienerschaft und der strengsten und zugleich großartigsten Haushälterin der Welt. „Sie ergibt sich nicht“ ist mein absolutes Lieblingslied, gefolgt zum letzten Mal von den „Lieben Verwandten.“ Die Stimmung war großartig, wir dankten den Darstellern mit Jubel, sie uns wiederum mit klitzekleinen Dernieren- Gangs, die frenetisch gefeiert wurden.

EINEN absoluten Höhepunkt in der Show gab es nicht- die ganze Show war ein Höhepunkt und ich denke, jeder hat für sich seine Lieblingsstelle, sein Lieblingslied, sein Lieblingszitat. So hat auch sicher jeder für sich selbst von Rebecca und der ganzen Zeit Abschied genommen.

Während der Pause verteilten wir mit vielen fleißigen Helfern (hier noch mal ein recht herzliches Dankeschön an euch, falls wir es noch nicht gesagt haben sollten J ) die Knicklichter mit Anleitung (blaue in den Seitenparketts, orange in der Mitte) im Parkett und Rang sowie rote Rosen und rote Gerbera für den Blumenregen in den ersten 3 Reihen.

Die „Rebecca- Reprise“ im 2. Akt war ein absolutes Feuerwerk und Pia und Valerie standen länger als sonst auf dem Balkon, da der Jubel kein Ende nehmen wollte. Bei den Ensemble- Szenen kamen wirklich alle zum Einsatz, bis auf Gerd Achilles, der am Abend zuvor schon verabschiedet worden war und Maike Switzer, die „Rebecca“ schon eher verließ. Ein letztes, großartiges Bild auf der Bühne, als wirklich die gesamte Dienerschaft von Manderley unter der Anweisung der neuen Mrs de Winter durch die Räume wirbelte.

Schließlich war es soweit und Manderley ging zum allerletzten Mal nach über 400 Vorstellungen in Flammen auf, zum letzten Mal hatte Pia die Ehre, das Schloss in Brand zu stecken und sie tat es mit voller Inbrunst, man sah den Wahnsinn förmlich in ihren Augen glänzen. Der Zusammenbruch des Schlosses wurde mit lautem Jubel begleitet, was überging in einen der allerschönsten Momente des Abends: Die „Ich hab geträumt von Manderley“- Reprise, dem Epilog. Wie auf dem Flyer angegeben, wurden genau jetzt die Knicklichter ausgepackt. Ich kann zwar nur für mich sprechen, aber ich denke, es ging allen ähnlich: Der Blick aus Reihe 1 nach hintern war einfach überwältigend; dieses orange- blaue Lichtermeer, bis in den Rang hoch. Als wäre das noch nicht emotional genug, stimmte Valerie nun auch ein eigens auf die Fans und den Abschied gedichtetes Lied an („Nun sah ich Manderley ein letztes Mal, was hier geschah ist nun vorbei. Ich wünsche Euch Glück und ich danke Euch sehr für diese besondre Zeit") was zu Tränen rührte, die auf beiden Seiten flossen- bei uns und bei den Darstellern. Wir danken euch für die schöne Zeit, die im Kopf uns bleibt und wir werden diesen Anblick niemals vergessen. Sogar Mrs Danvers sang den Epilog mit und als ICH und Maxim sich am Ende glücklich vereint trafen, wollte der Jubel kein Ende nehmen.

Der letzte Vorhang fiel und mit dem Schlussapplaus setzte der Blumenregen ein, der erstaunlich gut klappte, sodass beim Ensemble sowie bei Hauptdarstellern Rosen und Gerbera auf die Bühne flogen. Der Blick in die vielen verweinten, traurig- glücklichen Gesichter war unbeschreiblich und es war schön, den Darstellern, dem Orchester, Klaus Wilhelm, dem Dirigenten, sowie allen anderen Mitarbeitern, sei es von Ton, Technik oder Maske, UND den Alternates bzw. Walk- in- Cover Femke Soetenga, Arvid Larsen und Claudia Stangl, die auf die Bühne geholt wurden, den letzten Applaus entgegen zu bringen. Es gab Blumen, Umarmungen und Dankesworte und spätestens jetzt realisierte man, dass es wirklich vorbei war. Als i-Tüpfelchen kamen noch die Macher von Rebecca, Sylvester Levay und Michael Kunze auf die Bühne und sorgten für einen zauberhaft natürlichen Moment. Ihnen gilt natürlich von allen Seiten ein ganz besonderer Dank und man kann für Rebecca am Broadway nach wie vor einfach nur die Daumen drücken.

Nach dem Schlussapplaus, der kaum ein Ende nehmen wollte und nachdem wir uns zum letzten Mal zu dem großen „R“ umgedreht hatten, strömten alle zur Stage Door. Vereinzelt leuchteten Knicklichter, jeder war ausgestattet mit einem Liedtext und der Hof füllte sich rasch bis zum Hügel und noch weiter hinauf. Ein überwältigender Anblick, woraufhin auch schon die ersten Fotos aus dem Inneren des Theaters gemacht wurden. Dank der Ankündigung kam die komplette Cast nach ca. 20 Minuten geschlossen heraus und wurde überschwänglichem Jubel empfangen, sodass auch hier sofort Kameras und Handys gezückt wurden - auf beiden Seiten!

Wir verteilten noch Liedtexte unter den Darstellern und wollten wie verabredet einzählen, doch das war gar nicht mehr nötig! Irgendjemand fing an zu singen und wirklich sofort fielen alle mit ein! Alle Sorgen waren völlig unbegründet gewesen, es klang wunderschön, sehr klar und sogar der gefürchtete hohe Schlusston war nicht allzu schrecklich. J Die Darsteller dankten uns mit Applaus und man konnte in viele gerührte Gesichter blicken.

Im Anschluss hielt Pia eine kleine Rede und bedankte sich im Namen der ganzen Cast und Mitarbeiter für die Treue der Fans. Wir würden ihnen unglaublich viel geben (und nicht nur an Geld, Schokolade und Geschenken ;) ) und alle seien sehr glücklich über die vergangene Zeit in Stuttgart. Auch Steffi dankte im Namen der ganzen Fans, des Dernieren- Orga- Teams und des Stuttgarter Musical- Fanclubs und wiederholte, wie gerne wir doch alle noch länger auf „unserer“ Bühne behalten hätten und wie ungern wir sie gehen lassen. Doch man wird sich wieder sehen, an den Theatern der Welt, sei es Deutschland, Österreich oder Holland. Im Anschluss wurden noch die Darstellergeschenke überreicht; für jeden gab es eine individuell gefüllte Truhe (in Bezug auf Strandgut), der Inhalt zugeschnitten auf die jeweilige Rolle, sowie Dankeskarten bestehend aus Rollenfotos und kleine, persönliche Zettel mit Rollenzitaten, Versprechern, Sprüchen und Wünschen für die Zukunft.

Nach diesem Abend bleibt nur noch eins zu sagen: Wir können unendlich dankbar sein, dass wir Rebecca mit dieser tollen Cast für 13 Monate im Palladium-Theater hatten und so viele tolle Shows, SD- Momente, Fanclubtreffen und - nicht zu vergessen - die große Benefizgala „Stars of Manderley“ erleben durften. Zum Glück wissen wir, wie Erinnerung lebendig bleibt und „wenn ein Lied erklingt und Erinnerung‘ bringt, ja dann denken wir zurück…“

Tausend Dank für den zauberhaft natürlichen, wunderbaren Abschied und bis bald. Hoffentlich wieder auf einer Bühne.

(K. K.)

 

Nachfolgend einige Fotos: